Hamburg als Vorreiter der digitalen Vernetzung

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Unterwasserdrohnen, autonom fahrende Lastwagen und papierlose Zollabwicklung – die Zukunft klopft im Hamburger Hafen bereits an. Wie weit der Hafen 4.0 fortgeschritten ist, zeigte die Themenkonferenz „Digitale Vernetzung“ von Hafen Hamburg Marketing (HHM) auf.

„Im Hinblick auf die Digitalisierung steht der Hamburger Hafen glänzend und weltweit mit Alleinstellungsmerkmalen da“, betonte HHM-Vorstand Axel Mattern.

Dr. Sebastian Saxe, CDO Hamburg Port Authority, zeichnete in seinem Impulsreferat ein beeindruckendes Bild der digitalen Zukunft. Schon jetzt ist der Verkehr im Hafen auf Schiene, Wasser und Straße digital gesteuert. Die Erfahrungen aus dem Hafen seien wichtig für die gesamte Stadt und übertragbar auf das komplexe Verkehrssystem. Schon im nächsten Jahr sei künstliche Intelligenz bei der Verkehrslenkung ein großes Thema, so Saxe. Das Projekt „Green4Transport“ soll Fahrzeuge mit intelligenten Ampeln vernetzen und Lkw in Kolonnen über Kreuzungen führen. Mit der Einführung von 5G im Testfeld Hafen ließen sich weitere visionäre Projekte umsetzen. Diese Infrastruktur sei ein hervorragender Weg, um den Weg in die Zukunft mit allen Akteuren im Hafen zu gehen.

Aber auch an der Drohne führt im Hafen kein Weg vorbei.  Die Hamburg Port Authority kann sich vorstellen, künftig Kaimauern und Elbsedimente mit Unterwasserdrohnen zu überwachen oder mit fliegenden Drohnen zum Beispiel die Tragseile der Köhlbrandbrücke zu inspizieren. Die HHLA setzt Drohnen – auch autonome – auf ihren Terminals bereits erfolgreich ein. Jan Bovermann, Leiter Unternehmensentwicklung bei der HHLA, betonte, dass eine weitergehende Automatisierung nur durch vernetztes Denken zu erreichen sei. „Die digitale Kultur eines Unternehmens ist nicht daran zu messen, wie viele Blockchainprojekte aufgesetzt sind. Entscheidend sind die drei Faktoren Vision, Kultur und Kooperation. Das heißt auch, Mitarbeiter, Kunden, Dienstleister und Lieferanten gleichermaßen einzubinden“, so Bovermann.

Ulrich Wrage, Vorstand des auf Logistik spezialisierten IT-Dienstleisters Dakosy, stellte die digitale Kultur im Hamburger Hafen in den Mittelpunkt seines Statements. Der Hafen habe einen Digitalisierungsgrad von inzwischen 95 Prozent erreicht. Rund 2000 Unternehmen seien angebunden. Erreicht worden sei dieses Ergebnis in erster Linie über Vertrauen. Konkurrierende Betriebe, Dienstleister und Kunden gewähren Einblick in ihre Daten, um Abläufe zu vernetzen und Prozesse zu beschleunigen. „Das Geheimnis von Dakosy ist die Einbeziehung aller Akteure“, so Wrage. Dazu gehöre auch, in die Rolle des Moderators zu schlüpfen. Das habe unter anderem dazu geführt, dass die Zollpapiere mehr und mehr der Vergangenheit angehören und die Zollabwicklung schon im Zulauf der Container auf Hamburg digital in die Wege geleitet wird.

Wie gut die Vernetzung zwischen unterschiedlichen Unternehmen und Institutionen in Hamburg klappt, zeigt das Beispiel Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC). Gerald Hirt, Geschäftsführer HVCC, blickte mit Stolz auf die vergangenen zwei Jahre zurück. Von der Schnittstelle profitieren Reeder, Nautische Zentrale, konkurrierende Terminals und neuerdings auch die Binnenschifffahrt. Daten aller Beteiligten, der Lotsen, des Nord-Ost-Kanals, des Elbeseitenkanals und aus Rotterdam führen dazu, dass die Schiffsabfertigung immer reibungsloser abläuft.

„Andere Häfen warten nicht“, betonte Saxe. Das Tempo der technologischen Entwicklungen habe in den vergangenen Jahren stetig zugenommen und nehme weiter Fahrt auf. „Die Verlader geben den Takt vor“, ergänzte Wrage. Globale Handelskonzerne wie Amazon oder Alibaba „sehen genau hin, was ein Hafen kann oder nicht“.

Weitere Impulse für den Hafen 4.0 will der Digital Hub Logistics Hamburg setzen. Er ist der internationale Innovationshub für die Digitale Business Transformation der Logistik  zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Geschäftsführer Johannes Berg hofft, dass die nächste durchgreifende Innovation der Logistik – vergleichbar mit dem Erfolgsmodell wirecard der Geldwirtschaft – aus Hamburg kommt.

Den Schlüssel zum Erfolg sieht Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing, in der Zusammenarbeit aller Beteiligten im Hamburger Hafen. „Die Erfolge der Kooperation zwischen Unternehmen und Institutionen sind sichtbar und sie lassen sich für eine gemeinsame internationale Erfolgsgeschichte noch weiter ausbauen“, so Egloff.

Quelle: HHM, Foto: HHLA Raetzke, das Hamburger Vessel Coordination Center (HVCC) vernetzt Reeder und Terminals, um die Schiffsabfertigung zu optimieren.

 

 

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