Massenanfall von Erkrankten im Hafen – was tun?

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Das Projekt ARMIHN (Adaptives Resilienz Management im Hafen) entwickelt in den nächsten zwei Jahren ein Management-Konzept zu einem Infektionsausbruch mit vielen Erkrankten im Hafen. An dem Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, sind seitens der Hamburger Gesundheitsbehörde das Hamburg Port Health Center (HPHC) des Instituts für Hygiene und Umwelt sowie das Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) beteiligt.

In Hamburg legen jährlich rund 18.000 See- und Binnenschiffe an, die teilweise mehrere tausend Passagiere beherbergen. Mit dem internationalen Reiseverkehr nimmt auch das Risiko von Ausbrüchen gravierender Infektionskrankheiten mit vielen Betroffenen zu. Damit in solchen Fällen sowohl die medizinische Versorgung als auch der Infektionsschutz effektiv und bestmöglich gewährleistet sind, wird in dem Projekt ARMIHN ein Konzept zur Bewältigung solcher Großschadensereignisse erarbeitet. Im Fokus stehen dabei neben der Entwicklung möglicher Schadensszenarien auch die Erfassung, Vernetzung und Qualifizierung aller beteiligten Akteure (Informationen zum Projekt).

Dr. Martin Dirksen-Fischer, Leiter des Hamburg Port Health Centers: „Wenn an Bord eines Schiffes Personen erkrankt sind, werden wir vom Hafenärztlichen Dienst im Idealfall bereits vor dem Anlegen verständigt. Falls es Anzeichen dafür gibt, dass es sich um eine hochansteckende bzw. gefährliche In-fektionskrankheit handeln könnte, müssen sofort Vorkehrungen getroffen werden. Dann ist es essenziell, dass alle Ansprechpartner klar definiert sind und jeder weiß, was er oder sie zu tun hat.“

Prof. Dr. Volker Harth, Direktor des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin: „Für einen reibungslosen Ablauf bei Großschadenslagen brauchen wir unbedingt eine effiziente Kommunikation unter den Einsatzkräften. Daher sind wir sehr froh über die Weiterentwicklung einer entsprechen-den Tablet-basierten Software im Rahmen von ARMIHN.“
Weitere Beteiligte des Projekts: Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurgie und Rehabilitative Medizin; Assoziierter Partner: Berufsfeuerwehr Hamburg.

Weitere Beteiligte des Projekts: Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurgie und Rehabilitative Medizin; Assoziierter Partner: Berufsfeuerwehr Hamburg

Das Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin, eine Einrichtung der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg, ist mit seiner Universitätsprofessur für Arbeitsmedizin mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf verbunden. Wesentliche Aufgabe des Instituts ist die Durchführung wissenschaftlicher und praktischer Untersuchungen zur Vertiefung der Erkenntnisse über die Einwirkung der Arbeit auf die Gesundheit des Menschen. Die Mitarbeiter nehmen Aufgaben in Forschung, Beratung, Krankenbetreuung, Lehre sowie in der Fort- und Weiterbildung wahr.

Das HPHC ist eine Abteilung des Instituts für Hygiene und Umwelt und gliedert sich organisatorisch in den Hafen- und Flughafenärztlichen Dienst (HÄD) und das Zentrum für Impfmedizin. Der HÄD ist in Hamburg für alle amtsärztlichen Aufgaben des Infektions- und Gesundheitsschutzes im Hafen und Flughafen zuständig: Medizinische Beratung/Behandlung/Impfung von Seeleuten, Beratung zur medizinischen Ausrüstung, Hygiene-Überwachungen und -Beratungen, Entgegennahme der Meldungen über Erkrankungen und Todesfälle an Bord, Untersuchung von Krankheitsausbrüche an Bord, Überprüfung des Medikamentengebrauchs an Bord, Ausstellen diverser medizinischer und hygiene-relevanter Zertifikate.

Das Institut für Hygiene und Umwelt ist die amtliche Laboreinrichtung der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg. In den drei Fachbereichen des Instituts – Lebensmittelsicherheit und Zoonosen, Hygiene und Infektionsmedizin sowie Umweltuntersuchungen – setzen sich rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich dafür ein, die Verbraucher vor mangelhaften Produkten zu schützen, die Gesundheit der Bevölkerung zu bewahren und den Zustand der Umwelt zu überwachen.

Quelle: Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz und Instituts für Hygiene und Umwelt, Foto: HHM

 

 

 

 

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